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16.12.2015: UKH Linz feiert 25 Jahre Institut für Anästhesie und Intensivmedizin

AUVA-Unfallkrankenhaus Linz ist Vorreiter in der erfolgreichen Behandlung von Schwer- und Schwerstverletzten


Unvergesslich ist der tragische Unfall bei einem Autorennen in St. Agatha im Jahr 2009: Eine deutsche Urlauberfamilie wurde gewaltsam auseinander gerissen, Mutter und Tochter verloren ihr Leben, Vater und Sohn wurden lebensgefährlich verletzt ins AUVA-Unfallkrankenhaus Linz eingeliefert. Wochenlang kämpften die Ärzte um das Leben von Patrik Drexel und seinem Vater Josef - mit Erfolg. Sechs Jahre später besuchte der junge Mann heuer das UKH Linz, um den Ärzten zu danken und ihnen zum 25-jährigen Bestehen des Instituts für Anästhesie und Intensivmedizin zu gratulieren.

Schicksale, wie die von Patrik Drexel, waren der Grund, warum Primar Dr. Nadjdat Ghazwinian 1983 mit dem Aufbau des Instituts für Anästhesie und Intensivmedizin begann - er wollte sicherstellen, dass Patientinnen und Patienten mit schweren bzw. lebensgefährlichen Verletzungen bestmöglich medizinisch versorgt werden können. „In der damaligen Zeit wurde der Zustand von vielen Polytrauma-Patienten als aussichtslos eingestuft. Unser Ziel war es, jedem Menschen, auch nach einem schweren Unfall, die Chance auf das Leben zu erhalten - egal, ob er zwei oder 80 Jahre alt ist“, so Ghazwinian.

Nach sukzessivem Aufbau wurde das Institut 1990 dann unter der Leitung von Dr. Ghazwinian offiziell gegründet - 2009 übernahm schließlich Primar Prof. Dr. Stephan Kapral die Funktion des Institutsleiters.

Breit gefächertes Leistungsspektrum

Dem AUVA-Unfallkrankenhaus Linz gelang es, mit der raschen medizinischen Entwicklung Schritt zu halten und das Institut zu einer schlagkräftigen Behandlungseinheit mit einem breit gefächerten Aufgabenspektrum zu formen. Die Leistungen reichen von der Betreuung bei intraoperativen Narkosen über die postoperative Schmerztherapie bis hin zur intensivmedizinischen Versorgung im operativen, internistischen und notfallmedizinischen Bereich. Unter Einsatz modernster medizinischer Geräte werden pro Jahr rund 300 bis 500 Patienten rund um die Uhr von speziell ausgebildetem Pflege- und Facharztpersonal intensivmedizinisch versorgt. Aus den verschiedenen Fachabteilungen stehen Konsiliarärztinnen und -ärzte zur Seite. Unterstützt wird die intensivmedizinische Betreuung durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit spezieller psychotherapeutischer Weiterbildung.

Ein besonderer Schwerpunkt des Instituts ist auch die Brandverletztenbehandlung sowie ein IMC-Bereich (= Intermediate Care, Betreuung zwischen Intensiv- und Pflegestation).

94 Prozent Erfolgsquote bei Schwerstverletzten

Zahlreiche Erfolgsmeldungen von scheinbar „aussichtslosen“ medizinischen Härtefällen, sorgten immer wieder für mediale Aufmerksamkeit. Ein Fall, der Dr. Nadjdat Ghazwinian besonders in Erinnerung geblieben ist, ist der eines jungen Familienvaters, dessen Haut zu über 90 Prozent verbrannt war. „Als der Patient eingeliefert wurde, hatte er praktisch keine Überlebenschance. Sechs Monate lang hing sein Leben am seidenen Faden, aber durch unzählige Operationen, exzellente Zusammenarbeit unseres Spezialistenteams und natürlich seinen unbändigen Lebenswillen, hat er es letztendlich geschafft. Das war bisher einzigartig in der Intensivmedizin.“

Generell kann das Institut für Anästhesie und Intensivmedizin eine Überlebensquote von 94 Prozent aller behandelten Patienten vorweisen - eine Statistik, die das AUVA-Unfallkrankenhaus Linz zu einem Vorreiter in ganz Europa etablierte.

Presseaussendung (PDF, 516 KB)

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