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Mikrochirurgie

Arzt mit Lupenbrille

Das Unfallkrankenhaus Linz ist als europäisches Zentrum für Handchirurgie akkreditiert.

Routine, eine perfekte Technik und Ausdauer sind erforderlich, um komplexe, viele Stunden dauernde Replantationen durchführen zu können. Das Unfallkrankenhaus Linz betreibt im Wechsel mit dem Kepler Universitätsklinikum Linz einen Replantationsdienst, der über die Grenzen Oberösterreichs hinaus wirksam ist. Das Unfallkrankenhaus Linz hat an den ungeraden Kalendertagen mikrochirurgischen Bereitschaftsdienst.

Die Chirurgie unter Lupenbrille und Mikroskop ermöglicht die Naht kleinster Strukturen wie Nerven und Gefäße mit einem Durchmesser von weniger als einem Millimeter. In der einfachsten Form wird sie angewendet, um kleinste Gefäße und Nerven nach Durchtrennung wieder zu nähen und so die Funktion zu erhalten.

Mittels mikrochirurgischer Techniken werden Gewebestrukturen von einem Ort zum anderen transplantiert und dabei die Durchblutung erhalten. Mittels freier mikrovaskulärer Lappen kann defektes Gewebe über Knochen und Gelenken oder Sehnen ersetzt werden. 

Ein spezielles Gebiet der Mikrochirurgie ist die Replantationschirurgie, die sich mit dem Wiederannähen von Fingern oder Gliedern befasst. Oft ist eine einfache Gefäßnaht nicht möglich, und es müssen Venenstückchen zur Überbrückung eingesetzt werden. Um die bestmögliche Funktion zu erhalten, werden gelegentlich  auch Finger oder Zehen in anderer Lokalisation angenäht.


Hinweise für die Versorgung von Amputaten am Unfallort

  1. Suchen Sie alle abgetrennten Körperteile und sichern Sie diese.
  2. Lassen Sie das Amputat, wie es ist (weder waschen noch auf sonstige Art säubern oder desinfizieren).
  3. Wickeln Sie das Amputat trocken in ein möglichst steriles Tuch ein und geben Sie das Päckchen in einen ersten wasserdichten Plastikbeutel und verschließen Sie diesen.
  4. Geben Sie diesen Plastikbeutel in einen zweiten wasserdichten Beutel, der mit kaltem Wasser und Eiswürfeln (im Verhältnis 1:1) gefüllt ist.
  5. Achtung: Das Amputat darf niemals direkt mit Eis in Kontakt kommen, da dies Erfrierungen zur Folge hat und eine Replantation nicht mehr möglich ist!